US-Aussenminister Kerry zu Gesprächen über Waffenruhe in Kairo

US-Aussenminister John Kerry ist am Montagabend zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt in Kairo eingetroffen. Der Krieg hat in zwei Wochen schon mehr als 500 Menschenleben gefordert und droht noch blutiger zu werden.

Noch optimistisch: US-Aussenminister Kerry bei der Ankunft in Kairo (Bild: sda)

US-Aussenminister John Kerry ist am Montagabend zu Gesprächen über eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt in Kairo eingetroffen. Der Krieg hat in zwei Wochen schon mehr als 500 Menschenleben gefordert und droht noch blutiger zu werden.

US-Aussenminister John Kerry ist zu Vermittlungsgesprächen in Kairo eingetroffen. Er wird am Dienstag zunächst mit UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon zusammentreffen. Danach sind Gespräche mit Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi und dem ägyptischen Aussenminister Samih Schukri geplant. Auf dem Programm steht ausserdem eine Begegnung mit dem Generalsekretär der Arabischen Liga, Nabil al-Arabi. Ägypten hatte eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt vorgeschlagen, die die radikal-islamische Hamas jedoch abgelehnt hat.

US-Präsident Barack Obama hofft auf einen Vermittlungserfolg seines Aussenministers. Kerry werde in Kairo auf eine «sofortige Einstellung der Kampfhandlungen» zwischen der israelischen Armee und der palästinensischen Hamas-Bewegung dringen, sagte Obama in Washington. «Wir wollen nicht sehen, dass noch mehr Zivilisten getötet werden.» Der Präsident räumte aber ein, dass Kerrys Aufgabe «nicht leicht» sein werde.

Obama besorgt über zivile Opfer

Obama bekräftigte das Recht Israels auf Selbstverteidigung gegen die Raketenangriffe der Hamas aus dem Gazastreifen. «Ich habe allerdings auch gesagt, dass wir ernsthaft besorgt sind über die wachsende Zahl der getöteten palästinensischen Zivilisten und den Verlust israelischer Leben», sagte er. Der US-Präsident hatte diese Botschaft dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu bereits in einem Telefongespräch am Sonntag überbracht.

Spitäler unter Beschuss

Der Gaza-Krieg hat in zwei Wochen schon mehr als 500 Menschenleben gefordert und droht noch blutiger zu werden. Die israelische Bodenoffensive gegen militante Palästinenser im Gazastreifen entwickelt sich unterdessen zu einem verlustreichen Häuserkampf. Selbst Spitäler geraten mittlerweile ins Visier. Bei israelischem Artilleriebeschuss einer Klinik kamen nach palästinensischen Angaben vier Menschen ums Leben, und etwa 50 wurden verletzt.

Der UNO-Sicherheitsrat verlangte eine sofortige Waffenruhe und den Schutz von Zivilisten. «Wir sind sehr besorgt um die Zivilisten im Kampfgebiet», hiess es am Montag in New York.

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