US-Aussenminister Rex Tillerson ist in Japan eingetroffen. In Tokio will er mit seinem japanischen Amtskollegen Fumio Kishida und Ministerpräsident Shinzo Abe am Donnerstag unter anderem über die wachsende Bedrohung durch Nordkoreas Raketen- und Atomprogramm sprechen.
Mit dem Test von vier Raketen hatte das nordkoreanische Regime kürzlich erneut gegen UNO-Resolutionen verstossen und die Spannungen wieder angefacht. Tillerson reist nach seinen Gesprächen in Tokio am Freitag weiter nach Seoul und dann nach China. Es ist seine erste Ostasien-Reise als US-Aussenminister.
Angesichts des sich ändernden Sicherheitsumfelds in der Region sei es «extrem wichtig», dass Japan und die USA eng und häufig miteinander kommunizierten, sagte Kishida vor dem Eintreffen seines US-Amtskollegen. Bei ihren Gesprächen dürfte es um eine bereits vereinbarte Vertiefung der Sicherheitsallianz und Verteidigungskooperation beider Staaten gehen.
China unzufrieden
Die USA hatten nach den jüngsten Raketentests durch Nordkorea erste Bauteile eines Raketenabwehrsystems nach Südkorea verlegt. Die Abwehrraketen des Typs THAAD sollen noch in diesem Jahr stationiert werden. China protestierte heftig gegen diese Massnahme.
Wenige Stunden vor dem Eintreffen des US-Aussenministers in Japan rief China alle beteiligten Parteien zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf. Die Lage auf der koreanischen Halbinsel und in der Region sei in jüngster Zeit «ziemlich angespannt», sagte der chinesische Premierminister Li Keqiang am Mittwoch zum Abschluss der Jahrestagung des Volkskongresses in Peking.
Mit der Ankündigung neuer Sanktionen gegen Nordkorea wird bei den Gesprächen von Tillerson in Tokio nicht gerechnet. Weitere Themen könnten die Spannungen mit China sowie das Verhältnis zu Russland sein.