US-Aussenministerin Clinton spricht von Flugverbotszone über Syrien

Die USA erwägen zur Unterstützung der syrischen Rebellen die Einrichtung einer Flugverbotszone über dem Land. Das sei eine der möglichen Optionen und Grund für die beschlossene Vertiefung der operativen Zusammenarbeit mit der Türkei, sagte US-Aussenministerin Hillary Clinton nach Gesprächen am Samstag in Istanbul.

Hillary Clinton bei ihrem Besuch in der Türkei (Bild: sda)

Die USA erwägen zur Unterstützung der syrischen Rebellen die Einrichtung einer Flugverbotszone über dem Land. Das sei eine der möglichen Optionen und Grund für die beschlossene Vertiefung der operativen Zusammenarbeit mit der Türkei, sagte US-Aussenministerin Hillary Clinton nach Gesprächen am Samstag in Istanbul.

Ein Flugverbot müsste mit einem militärischen Einsatz durchgesetzt werden, den der Westen auch mit Blick auf Syriens Verbündete Russland und China bislang vermeiden will. Ohnehin droht nach einem Grenzgefecht mit jordanischen Soldaten der Bürgerkrieg in Syrien auf die Nachbarländer überzugreifen.

Auf die Frage nach einer Flugverbotszone über den von Rebellen gehaltenen Gebieten sagte Clinton, das sei ein Punkt der mit der Türkei intensiver erörtert werden müsse. „Es ist eine Sache, über mögliche Aktionen zu reden, aber man kann vernünftige Entscheidungen nicht ohne eingehende Analysen und operative Planung treffen.“

Mit ihren Äusserungen brachte Clinton erstmals den Einsatz militärischer Mittel ins Gespräch. Im vergangenen Jahr hatte der Westen den Kampf libyscher Rebellen gegen Machthaber Muammar al-Gaddafi mit einer Flugverbotszone unterstützt. Diese war durch ein Mandat des UNO-Sicherheitsrats völkerrechtlich abgestützt.

Die Chefin der amerikanischen Aussenpolitik sprach in Istanbul auch mit syrischen Aktivisten, um „Erfahrungen aus erster Hand“ zu erhalten. Sie traf aber angeblich keine bewaffneten Kämpfer. Flüchtlinge berichteten ihr über die Gewalttaten der Regierungstruppen.

Armeeoffensive in Aleppo geht weiter

In der nordsyrischen Wirtschaftsmetropole Aleppo setzten die Truppen von Präsident Baschar al-Assad unterdessen ihre Offensive mit unverminderter Härte fort. Dabei wurden erneut Panzer und Kampfflugzeuge eingesetzt.

Anführer der Aufständischen klagten über einen Mangel an Waffen und Munition. Die Lager von Waffenhändlern seien so gut wie ausverkauft, die Preise für Munition seien in den vergangenen zwei Tagen um 70 Prozent gestiegen.

Auch in Damaskus flammten die Kämpfe auf, wie Bewohner und das Staatsfernsehen berichteten. In der Nähe der Zentralbank habe es eine heftige Explosion gegeben.

Gefecht an jordanischer Grenze

Derweil droht der Bürgerkrieg die Nachbarländer Syriens zu erfassen. Am späten Freitagabend kam es zu einem Grenzgefecht mit jordanischen Truppen. Nach Angaben aus jordanischen Sicherheitskreisen eröffneten syrische Soldaten das Feuer auf eine Gruppe von Flüchtlingen.

Die Heftigkeit der Kämpfe sei darauf zurückzuführen, dass sich in der Gruppe von etwa 500 syrischen Flüchtlingen Dutzende hochrangiger Armee-Offiziere befunden hätten, sagten syrische Aktivisten in der jordanischen Hauptstadt Amman.

Die jordanischen Grenzwachen hätten zurückgeschossen, da die Flüchtlinge schon auf jordanischem Boden waren, hiess es aus jordanischen Sicherheitskreisen. Es habe einen etwa 30 Minuten dauernden heftigen Schusswechsel gegeben. Auf jordanischer Seite sei niemand verletzt worden.

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