Die US-Grossbank Wells Fargo hat im Zuge der Affäre um fingierte Konten vier Führungskräfte aus dem mittleren Management entlassen. Der Verwaltungsrat habe einstimmig für die Kündigungen gestimmt, teilte das Finanzinstitut am Dienstag mit.
Den Mitarbeitern würden zudem die Boni und alle anderen Sondervergütungen für 2016 gestrichen. Bis zum Aktionärstreffen im April kündigte Wells Fargo den Abschluss der eigenen Untersuchungen des Falls und weitere Massnahmen an.
Das lange Zeit als Musterknabe unter den US-Banken geltende Institut hatte im September zugegeben, dass Mitarbeiter unter hohem Erfolgsdruck über Jahre hinweg mehr als zwei Millionen unautorisierte Spar- und Kreditkarten-Konten für Kunden eröffnet hatten.
Tausende Angestellte waren wegen des Skandals schon gefeuert worden, auch Vorstandschef John Stumpf hatte im Oktober seinen Posten geräumt.
Mit hausinternen Massnahmen dürfte es allerdings nicht getan sein. Verschiedene US-Behörden ermitteln wegen der Affäre. Neben der Börsenaufsicht soll sich laut Medienberichten auch das Justizministerium mit dem Fall befassen, so dass noch strafrechtliche Konsequenzen drohen könnten.
Die Bank hatte im Herbst bereits Geldstrafen in Höhe von 185 Millionen Dollar akzeptiert. Zudem sollen fünf Millionen Dollar an betroffene Kunden fliessen.