US-Behörde findet in Meningitiswellen-Fall Schimmel in Pharmafirma

In der Pharmafirma, die im Mittelpunkt der amerikanischen Meningitiswelle steht, ist die US-Gesundheitsbehörde FDA auf Schimmelpilze und Bakterien in unzulässiger Menge gestossen. Das Unternehmen hatte eine Arznei produziert, deren Verunreinigung zu Meningitis führte.

Die Hirnhautentzündung stammt von einem Pilz in einem Medikament (Handout: Minnesota Departement of Health) (Bild: sda)

In der Pharmafirma, die im Mittelpunkt der amerikanischen Meningitiswelle steht, ist die US-Gesundheitsbehörde FDA auf Schimmelpilze und Bakterien in unzulässiger Menge gestossen. Das Unternehmen hatte eine Arznei produziert, deren Verunreinigung zu Meningitis führte.

25 Menschen starben bislang an der Hirnhautentzündung, weitere 313 erkrankten zum Teil schwer. Der Inspektionsbericht der Food and Drug Administration (FDA) war am Samstag auf der Webseite der Behörde zu lesen.

Demnach fanden die Inspektoren etliche Mängel bei der Firma in Massachusetts im Nordosten der USA, darunter einen grünlich-gelben Belag auf Sterilisierungsgeräten. Obwohl die Arzneimittelproduktion gleichbleibende Temperaturen und Feuchtigkeitswerte verlangte, wurde die Klimaanlage nachts ausgeschaltet.

Das Unternehmen habe Medikamente in grossen Mengen hergestellt und sie auch an die Spitäler renommierter Universitäten wie Harvard und Yale sowie die Mayo-Klinik geliefert, ergänzte die „New York Times“.

Kritisiert wurde gemäss der Zeitung weiter die unmittelbare Nähe der Pharmafirma zu einer Müllaufarbeitungsanlage, deren Staubwolken bereits mehrfach von Anwohnern beanstandet worden seien. Der Betreiber der Recyclinganlage sei auch an der Führung des Pharmaunternehmens beteiligt.

Zehntausende Menschen in den USA sollen das verunreinigte Medikament bekommen haben. Die Gesundheitsexperten rechnen jedoch damit, dass die Quote der Erkrankungen unter fünf Prozent bleibt. Zumeist wird ein Fall erst nach Wochen erkannt. Mit der Zeit könnten bis zu 1500 Fälle auftreten. Einige dieser Hirnhautentzündungen dürften nach Einschätzung der Experten tödlich enden.

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