Mehr als 25 Jahre nach der Umweltkatastrophe durch den Öltanker «Exxon Valdez» haben die US-Behörden sämtliche Justizverfahren gegen das Unternehmen in dem Fall eingestellt. Alle Vorgänge gegen den US-Ölkonzern Exxon wurden zu den Akten gelegt.
Die Havarie der «Exxon Valdez» am 24. März 1989 vor Alaska hatte die zweitschlimmste Ölpest in der Geschichte der USA zur Folge. Damals verschmutzten fast 42 Millionen Liter Rohöl mehr als 2000 Kilometer Küste von Alaska. Schätzungen zufolge verendeten 250’000 Seevögel, 2800 Seeotter, 300 Seehunde, 250 Greifvögel und bis zu 22 Wale durch das ausgelaufene Öl.
Langfristig waren die Auswirkungen schlimmer als zunächst gedacht. Der vormals florierende Heringsfang in dem Gebiet musste 1993 mangels Fischen eingestellt werden.
Das Tankerunglück zog einen jahrelangen Rechtsstreit nach sich, der von 1990 bis zum Jahr 2000 ausgefochten wurde. Der Ölkonzern Exxon musste letztlich Millionen Dollar Schadenersatz leisten sowie Milliarden für Reinungsarbeiten aufwenden.
Ein Urteil von 1991 sah eine Rückstellung für möglicherweise erst später auftretende Schäden vor. So wurde im Jahr 2006 festgestellt, dass die Populationen der Kragen-Enten und der Seeotter im Prinz-William-Sund vor Alaska, wo sich das Unglück ereignet hatte, immer noch unter den Folgen der Ölpest litten.
Das US-Justizministerium teilte nun am Donnerstag mit, Wissenschafter hätten festgestellt, dass diese Arten nicht mehr in «bedeutender Weise» dem Öl ausgesetzt seien. Die Justizverfahren gegen Exxon wurden deshalb eingestellt.