Die Todesstrafe befindet sich in den USA weiter auf dem Rückzug: Connecticut hat als 17. Bundesstaat die Bestrafung mit dem Tode abgeschafft. Gouverneur Dannel Malloy unterzeichnete am Mittwoch (Ortszeit) ein entsprechendes Gesetz.
Vor zwei Wochen war die Vorlage vom Parlament in dem kleinen Bundesstaat im Nordosten der USA endgültig beschlossen worden. Die Abschaffung gilt allerdings nicht rückwirkend, elf Verurteilte müssen daher in Connecticut weiter auf ihre Hinrichtung warten.
Als neue Höchststrafe gilt in Connecticut fortan lebenslänglich ohne Möglichkeit auf Bewährung. Malloy sprach von einem „historischen Moment“. Der Gouverneur erinnerte daran, dass im vergangenen halben Jahrhundert nur zwei Menschen in Connecticut hingerichtet worden seien – und beide hätten selbst darum gebeten.
Die Mehrzahl der Verurteilten habe in kostspieligen Verfahren einen Berufungsantrag nach dem anderen gestellt. Auch die elf verbleibenden zum Tode Verurteilten würden „wahrscheinlich eher am hohem Alter sterben als hingerichtet zu werden“, sagte Malloy.
In den vergangenen fünf Jahren hatten bereits die Bundesstaaten Illinois, New Jersey, New Mexiko und New York die 1976 durch den Obersten Gerichtshof wieder zugelassene Todesstrafe abgeschafft.
In Kalifornien findet im November ein Referendum über das Ende der Todesstrafe statt. In Oregon verkündete Gouverneur John Kitzhaber vergangenen November ein Moratorium für die Vollstreckung der Todesstrafe – damit wechselte der Bundesstaat an der Westküste de facto in das Lager der Staaten, die keine Hinrichtungen erlauben.