Der Erzbischof von Los Angeles, Jose Gomez, hat Akten über mutmasslichen sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester veröffentlicht. Auf der Internetseite der US-Diözese sind seit Donnerstag die Daten zu Vorwürfen gegen 124 Priester einzusehen.
In 82 Fällen geht es um mutmasslichen Missbrauch. Die Veröffentlichung ist Teil einer Einigung der Kirche und der mutmasslichen Opfer von 2007.
„Diese Akten dokumentieren Missbrauch, der vor Jahrzehnten begangen wurde. Das macht ihn aber nicht weniger schlimm“, erklärte Erzbischof Gomez. „Ich finde es schmerzhaft und brutal, diese Dokumente zu lesen. Das darin beschriebene Verhalten ist furchtbar traurig und böse. Es gibt keine Entschuldigung, keine Erklärung dazu, was diesen Kindern geschehen ist.“
Gomez entzog zugleich seinem Vorgänger Roger Mahony sämtliche kirchlichen Aufgaben. Der frühere Erzbischof werde keine öffentlichen oder Verwaltungsaufgaben mehr haben, so Gomez. Der frühere Spitzenberater Mahonys für sexuellen Missbrauch, Thomas Curry, legte zudem sein Amt als Regionalbischof nieder.
Die Erzdiözese Los Angeles hatte sich 2007 mit 500 mutmasslichen Opfern sexuellen Missbrauchs durch Priester auf eine Entschädigung in Höhe von 660 Millionen Dollar geeinigt. Diese Einigung sah auch vor, die Personalakten der beschuldigten Priester zu veröffentlichen. Seitdem war aber heftig umstritten, ob die Namen der Betroffenen geschwärzt werden sollten oder nicht.