US-Finanzminister Jacob Lew hat am Freitag in Washington eindringlich vor einem Scheitern der Verhandlungen mit Griechenland gewarnt.
Nach Barack Obama hat sich nun auch noch ein zweiter hochrangiger US-Politiker in die Diskussion um die Verhandlungen zwischen Griechenland und der Europäischen Union eingeschaltet. Finanzminister Jacob Lew warnte am Freitag vor einem Scheitern der Gespräche. Sollte es den Euro-Ländern nicht gelingen, sich mit Athen auf die weitere Finanzierung des Landes zu einigen, «würde dies sofortige Not für Griechenland und Unsicherheiten für Europa und allgemein für die globale Wirtschaft schaffen», sagte Lew nach einem Treffen mit Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem.
Die beiden Politiker berieten am Rande des Frühjahrstreffens des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank über die Griechenland-Krise.
Durchbruch nicht abzusehen
Kurz zuvor hatte US-Präsident Barack Obama Athen zu einer Fortsetzung der Reformpolitik ermahnt. «Griechenland muss Reformen anstossen», sagte Obama bei einer Pressekonferenz mit dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi in Washington. «Sie müssen Steuern einziehen. Sie müssen ihre Bürokratie abbauen.» Ausserdem müsse der griechische Arbeitsmarkt flexibler werden.
Die griechische Regierung verhandelt seit Februar mit den Euro-Ländern und dem IWF über weiteren Finanzbeistand. Zwar wurde das auslaufende Rettungsprogramm verlängert. Die Geldgeber halten aber die Auszahlung von bis zu 7,2 Milliarden Euro weiterer Notkredite zurück, weil Athen ihre Bedingungen noch nicht erfüllt hat.
Am Wochenende beraten Experten der Gläubiger-Institutionen und aus Athen in Paris weiter über den Streit, am Freitag kommen die Euro-Finanzminister in Riga zusammen. Dass es dann zu einem Durchbruch kommt, ist derzeit nicht abzusehen.