US-Geheimdienst spähte 2013 gut 89’000 ausländische «Ziele» aus

Der US-Geheimdienst NSA hat im Rahmen seiner Internet- und Telefonüberwachung im vergangenen Jahr gut 89’000 ausländische «Ziele» ausgespäht. Dies geht aus dem ersten Transparenzbericht der Behörde hervor, der am Freitag in Washington vorgelegt wurde.

NSA-Signet an einem Gebäude des Geheimdienstes (Archiv) (Bild: sda)

Der US-Geheimdienst NSA hat im Rahmen seiner Internet- und Telefonüberwachung im vergangenen Jahr gut 89’000 ausländische «Ziele» ausgespäht. Dies geht aus dem ersten Transparenzbericht der Behörde hervor, der am Freitag in Washington vorgelegt wurde.

Demnach wurden 2013 exakt 89’138 ausländische «Ziele» ausgespäht – wobei ein «Ziel» neben einzelnen Menschen auch eine Gruppe von Menschen oder eine Organisation sein kann. Die Zahl der betroffenen Personen liegt also deutlich höher.

Die Ausspähaktionen erfolgten den Angaben zufolge entsprechend Artikel 702 des Foreign Intelligence Surveillance Act (FISA). Dieser gilt für ausländische Staatsbürger, die im Ausland leben. Sie haben im US-Recht nicht den gleichen Schutz vor Überwachung wie US-Bürger. Allerdings hat die NSA bereits eingestanden, dass «aus Versehen» oder «indirekt» auch Daten von US-Bürgern abgefangen wurden.

Die NSA überwacht laut vom ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden der Öffentlichkeit zugänglich gemachten Dokumenten im grossen Stil die Telefon- und Internetkommunikation von Menschen in aller Welt. Dabei nahm sie über mehrere Jahre auch Spitzenpolitiker befreundeter Staaten wie Deutschlands Kanzlerin Angela Merkel ins Visier.

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