US-Geheimdienstdirektor James Clapper hat mit dem künftigen Präsidenten Donald Trump die Medienberichte über angeblich belastende russische Geheimdienstinformationen erörtert. Clapper brachte Trump seine «tiefe Bestürzung» über die Berichte zum Ausdruck.
Er sei sich in dem Gespräch mit Trump einig gewesen, dass die Berichte «äusserst zerstörend und schädlich» für die nationale Sicherheit der USA seien. US-Medien hatten zuvor unter Berufung auf US-Geheimdienste berichtet, Russland verfüge über belastende Informationen über das Privatleben und die Finanzen des Immobilienmilliardärs. Demnach könne Trump durch das heikle Material erpressbar sein. Die russische Regierung wies die Berichte zurück.
Clapper geht nach eigenen Angaben davon aus, dass die Informationen nicht von den US-Geheimdiensten an die Medien weitergegeben wurden. Er habe Trump darüber informiert, «dass dieses Dokument kein Produkt der US-Geheimdienste ist und dass ich nicht glaube, dass die Veröffentlichungen aus dem Innern der Geheimdienste kamen», erklärte Clapper am Mittwochabend.
Glaubwürdigkeit noch ungeklärt
Die Geheimdienste hätten zudem bislang noch kein Urteil darüber getroffen, ob die Informationen aus dem veröffentlichten Dokument «glaubwürdig» seien. Trump hatte zuvor die US-Geheimdienste verdächtigt, Informationen über das angebliche russische Dossier mit belastendem Material lanciert zu haben. Derartiges Verhalten sei «schändlich» und «illegal», sagte Trump am Mittwoch auf seiner ersten Medienkonferenz seit dem Wahlsieg im November.
Die Medienberichte über die angeblichen russischen Informationen über Trumps Privat- und Geschäftsleben hatten seit Dienstagabend grossen Wirbel verursacht. In den Berichten ist unter anderem von einem Sexvideo mit russischen Prostituierten in einem Moskauer Hotelzimmer von Trump die Rede. Sie warfen daher die Frage auf, ob der künftige US-Präsident durch Russland erpressbar sei.