Einer der bekanntesten früheren Anführer des nordafrikanischen Al-Kaida-Ablegers AQMI, Mokhtar Belmokhtar, ist am Freitag in New York angeklagt worden. Wie die Bundesstaatsanwaltschaft von New York mitteilte, wird dem Algerier unter anderem die Beteiligung am Angriff eines islamistischen Kommandos auf eine Gasanlage in Algerien zur Last gelegt.
Bei dem Angriff im Januar wurden 38 Menschen aus zehn Ländern getötet, darunter drei US-Bürger. Unter den weiteren Anklagepunkten sind Komplott zur Geiselnahme, Verschleppung von international geschützten Menschen und Verschwörung zur Benutzung einer Massenvernichtungswaffe.
Belmokhtar hatte sich in einem Video zur Tat der von ihm Ende 2012 gegründeten Gruppe Al-Mulathamin («Die mit Blut unterzeichnen») bekannt. Er soll auch ein doppeltes Selbstmordattentat im Niger organisiert haben, bei dem Ende Mai mindestens 20 Menschen getötet wurden. Die beiden Attacken waren als Vergeltung für die französische Militärintervention gegen Islamisten im Norden Malis gedacht.
Kanadas Justiz hatte Ende Juni ebenfalls eine Anklage gegen Belmokhtar wegen der Entführung von zwei kanadischen Diplomaten vor fünf Jahren im Niger angekündigt. Die USA haben ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf Belmokhtar ausgesetzt. Der Aufenthalt des 41-Jährigen, wegen eines 1991 in Afghanistan verlorenen Auges der Einäugige genannt, ist unbekannt.