Ungemach für den Pharmakonzern Novartis in den USA: Die New Yorker Staatsanwaltschaft und das FBI haben den Basler Pharmakonzern wegen eines Multimillionen-Kickbacksystems für das Nierentransplantations-Medikament Myfortic angeklagt.
Demnach soll Novartis an zwanzig oder mehr Apotheken Kickbacks in Form von Rabatten und Ermässigungen gegeben haben, damit diese an Patienten das Medikament Myfortic anstelle eines Konkurrenzmedikamentes oder eines Generikums abgegeben hätten.
Laut der Klage haben die staatlichen Krankenversicherungen Medicare und Medicaid dadurch mehrere zehn Millionen US-Dollar an Vergütungen basierend auf falschen, auf dem Kickbacksystem beruhenden Forderungen ausbezahlt. Die Staatsanwaltschaft fordert entsprechend Schadenersatzzahlungen und eine Busse.
Novartis habe mit den Zahlungen die Unabhängigkeit von gewissen Apotheken verletzt und diese zu Verkäufern eines ihres Medikamentes gemacht, wird Staatsanwalt Preet Bharara in der Mitteilung der New Yorker Behörde zitiert.
Novartis weist Vorwürfe zurück
Und dadurch, dass dieses Vorgehen vor Ärzten, Patienten und dem staatlichen Gesundheitsprogramm versteckt gehalten worden sei, habe die Öffentlichkeit viele Millionen Dollar zu viel bezahlt. Novartis sei ausserdem ein Wiederholungstäter, da der Konzern vor weniger als drei Jahren Zahlungen wegen ähnlicher Vergehen habe leisten müssen. Novartis wies die Vorwürfe zurück.
Das FBI nehme die Anschuldigungen sehr ernst wegen der potentiellen Auswirkungen auf das Gesundheitssystem des Landes und auf die Öffentlichkeit, wird ausserdem Ronald Hasko, Assistant Director der US-Bundespolizei, in der Mitteilung zitiert.
Der New Yorker Staatsanwalt Bharara führt auch Ermittlungen gegen Schweizer Banken und gegen Mitarbeiter von Schweizer Banken im Fall unversteuerter Gelder von US-Kunden.