Die US-Justiz hat eine Aussetzung des Prozesses gegen den mutmasslichen Boston-Attentäter Dschochar Zarnajew wegen der jüngsten islamistischen Anschläge in Paris abgelehnt. Bundesrichter George O’Toole wies am Mittwoch einen Antrag von Zarnajews Anwälten ab.
Die Verteidiger hatten argumentiert, dass die Ereignisse in Paris Erinnerungen an den Anschlag auf den Bostoner Marathonlauf vor knapp zwei Jahren wecken und die Geschworenen beeinflussen könnten. Sie beklagten, dass in den Medien Parallelen zwischen beiden Fällen gezogen worden seien.
Bei dem Bombenanschlag auf den Boston-Marathon am 15. April 2013 waren drei Menschen getötet und 264 weitere verletzt worden. Für die Tat werden Dschochar Zarnajew und sein älterer Bruder Tamerlan verantwortlich gemacht. Auf ihrer Flucht sollen sie zudem einen Polizisten erschossen haben.
Tamerlan Zarnajew wurde bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei getötet. Die beiden Männer mit tschetschenischen Wurzeln sollen radikalen Islamisten nahe gestanden haben.
Der Prozess gegen Zarnajew hatte am Montag vergangener Woche mit der Auswahl der Geschworenen begonnen, die mehrere Wochen dauern könnte. Bei einer Verurteilung droht dem 21-Jährigen die Todesstrafe. Der Anschlag war der schwerste Terrorangriff in den USA seit dem 11. September 2001.