Mehr als ein halbes Jahrhundert nach den rassistischen Morden an drei jungen Bürgerrechtlern in den USA hat die US-Justiz die Ermittlungsakte endgültig geschlossen. Die Tat wurde durch den Film «Mississippi Burning» (1988) weltweit im kollektiven Gedächtnis verankert.
Die Ermittler hätten 52 Jahre lang alles in ihrer Macht Stehende getan, um die Schuldigen zu finden und sie vor Gericht zu bringen, sagte der Generalstaatsanwalt des Bundesstaats Mississippi, Jim Hood, am Montag. Die «Wahrscheinlichkeit neuer Verurteilungen sei gleich null», fügte er hinzu.
Die drei Bürgerrechtler, ein Afroamerikaner und zwei Weisse, waren im Juni 1964 im Rahmen des «Freedom Summer», einer Kampagne zur Registrierung schwarzer Wähler, in Mississippi unterwegs, als sie in das Visier des rassistischen Ku Klux Klan gerieten. Die drei jungen Männer wurden vom Klan getötet.
Sechs Wochen später entdeckten FBI-Beamte im Rahmen einer der bis dahin grössten aller Ermittlungsaktionen der US-Bundespolizei die drei Leichen unter einem Erddamm. Es folgte eine Serie von Festnahmen, und drei Jahre nach der Bluttat wurden sieben Klan-Mitglieder verurteilt, allerdings nur wegen Verabredung zu einer Straftat. Keiner von ihnen sass länger als sechs Jahre ein.
Nur ein Angeklagter musste sich in dem Fall unter dem Vorwurf des Mordes vor Gericht verantworten: Im Juni 2005 wurde der frühere Ku-Klux-Klan-Führungsmann Edgar Ray Killen wegen dreifachen Totschlags zu 60 Jahren Haft verurteilt.