Rekordwerte beim Treibhausgasausstoss, beim Temperaturanstieg und beim Anschwellen des Meeresspiegels: Für die Umwelt war 2015 gemäss einem internationalen Wissenschaftsbericht das schlimmste Jahr seit Beginn der systematischen Erfassung des globalen Klimawandels.
Nach dem am Dienstag von der US-Wetter- und Ozeanografiebehörde NOAA veröffentlichten Bericht wurden im vergangenen Jahr bei den Treibhausgasen Kohlendioxid (CO2), Methan und Lachgas Rekordemissionen verzeichnet.
Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre stieg demnach auf einen Durchschnittswert von 399,4 ppm (parts per million). Das sei ein Anstieg von 2,2 ppm im Vergleich zu 2014 gewesen. An dem 300 Seiten langen Bericht waren rund 450 Wissenschaftler aus aller Welt beteiligt, die zehntausende Messdaten auswerteten.
Die globale Durchschnittstemperatur lag dem Bericht zufolge im vergangenen Jahr um 0,16 Grad Celsius über jener des Vorjahres, womit ein neuer Rekordwert erreicht wurde. Der Wert des Jahres 2015 lag damit um 0,9 Grad höher als die globale Durchschnittstemperatur des 20. Jahrhunderts von 13,9 Grad.
Der neue Temperaturrekord wurde laut dem Bericht neben den langfristigen Klimaveränderungen durch das wiederkehrende Klimaphänomen El Niño verursacht. Das Phänomen – eine Erwärmung des Pazifiks – sei diesmal so stark gewesen «wie mindestens seit 1950» nicht mehr, konstatieren die Wissenschaftler.
Die Meeresspiegel schwollen nach ihren Angaben 2015 global auf ein neues Rekordhoch an, das 70 Millimeter über dem Durchschnittswert des Jahres 1993 lag. Der Anstieg betrage etwa 3,3 Millimeter pro Jahr. In einigen Gegenden im westlichen Pazifik sowie des Indischen Ozeans steige der Meeresspiegel sogar noch schneller.