Ein schwaches Agrarchemiegeschäft und der starke Dollar haben dem US-Konzern DuPont das Ergebnis im vergangenen Jahr verhagelt. 2015 machte das vor der Mega-Fusion mit dem Rivalen Dow Chemical stehende Unternehmen deutlich weniger Gewinn.
Im Schlussquartal schrieb der Konzern sogar rote Zahlen. Von Oktober bis Dezember fiel ein Nettoverlust von 253 Millionen Dollar an nach einem Gewinn von 683 Millionen im Vorjahreszeitraum, wie DuPont am Dienstag mitteilte. Im Gesamtjahr brach der Gewinn um gut 46 Prozent auf 1,95 Milliarden Dollar ein.
Vor allem der starke Dollar zehrt bei dem Chemie-Riesen an den Erlösen. Das Unternehmen verschärft deshalb seinen Sparkurs und hatte bereits angekündigt, davon könnten zehn Prozent seiner weltweit 54’000 Mitarbeiter betroffen sein.
Entscheidendes Jahr
Im vergangenen Jahr sank der Umsatz unter anderem wegen Wechselkurseffekten um zwölf Prozent auf 25,1 Milliarden Dollar. Für dieses Jahr gab Vorstandschef Ed Breen noch keine Entwarnung. Die schwierigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Landwirtschaft und ein langsameres Wachstum in Schwellenländern würden voraussichtlich anhalten.
2016 sei ein entscheidendes Jahr für DuPont, in dem der Zusammenschluss mit Dow Chemical abgeschlossen werden solle. Dieser befinde sich auf Kurs, so Breen.
DuPont und Dow Chemical hatten im Dezember die grösste Fusion aller Zeiten in der Chemiebranche angekündigt. Sie stossen damit BASF vom Thron. Dies dürfte allerdings nicht lange von Bestand sein: Nach dem Zusammenschluss soll der entstandene Branchen-Gigant wieder in drei verschiedene Unternehmen aufgespalten werden. Diese sollen sich dann auf die Bereiche Agrarchemie, Kunststoffe und Spezialchemikalien konzentrieren.
Aktivistische Investoren
Vor allem im Agrarchemiegeschäft setzen DuPont neben Wechselkurseffekten die fallenden Getreidepreise sowie die Schwäche im wichtigen lateinamerikanischen Markt zu. Hinzu kommt die Schliessung eines Werks im US-Bundesstaat Texas, in der Ende 2014 vier Mitarbeiter bei einem Gasaustritt gestorben waren.
Sowohl DuPont als auch Dow Chemical standen seit Jahren unter Druck von aktivistischen Investoren, die vom Management unter anderem eine Abspaltung von Geschäftsteilen fordern. Insbesondere mit der Abspaltung des Agrarchemiegeschäfts dürfte das Übernahmefieber im Markt für Pflanzenschutzmittel und Saatgut steigen.