Das US-Militär hat erneut eine geheime Mission ins All gestartet. Zum dritten Mal schoss die Luftwaffe eine unbemannte Raumfähre vom Typ X-37B in den Weltraum. Das Mini-Raumschiff könnte neue Möglichkeiten bei der Spionage eröffnen.
Eine Trägerrakete brachte das knapp neun Meter lange Gefährt, das wie eine kleine Variante der mittlerweile ausgemusterten zivilen Space Shuttles aussieht, vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral im Bundesstaat Florida aus ins All.
Der Hersteller des Raumschiffes, ein Konsortium der Rüstungskonzerne Boeing und Lockheed Martin, erklärte lediglich, die Mission der X-37B drehe sich um „Experimente im All“. Auch das Militär schwieg zum Zweck der Raumfluges.
Im April 2010 war erstmals eine Raumfähre vom Typ X-37B gestartet. Nach rund acht Monaten im All war das Raumschiff selbstständig auf die US-Militärbasis Vandenberg zurückgekehrt. Ein zweites Raumschiff war im vergangenen Juni nach einem 469 Tage dauernden Test im Weltraum wieder auf der Erde gelandet.
Das Raumschiff hat eine Länge von 8,90 Metern und eine Spannweite von 4,50 Metern. Im Weltraum wird es durch Solarzellen und Lithium-Ionen-Batterien angetrieben. Das Projekt war 1999 zunächst von der zivilen Raumfahrtbehörde NASA gestartet worden, später übernahmen die Streitkräfte die Entwicklung des Raumschiffs. Die Kosten werden auf mehrere hundert Millionen Dollar geschätzt.