Nach fast 80 Jahren hat das US-Magazin „Newsweek“ seine Printausgabe eingestellt. Am Montag erschien die letzte Ausgabe der renommierten Zeitschrift an den Kiosken.
Auf dem Titelbild prangte eine alte Luftaufnahme des Verlagshauses in Manhattan, dazu die wie eine Twitter-Nachricht gestaltete Aufschrift LASTPRINTISSUE – die letzte Printausgabe. Sie erinnert knapp und ironisch daran, dass das Nachrichtenmagazin künftig nur noch digital erscheinen wird.
In ihrem Vorwort schrieb Chefredaktorin Tina Brown, „manchmal ist der Wandel nicht einfach nur gut, sondern er ist notwendig“.
„Newsweek“ war im Februar 1933 von einem Journalisten des Konkurrenzblattes „Time“ gegründet worden; die damalige Titelseite zierte unter anderem ein Foto von Adolf Hitler. In den vergangenen Jahren schrieb das Magazin konstant rote Zahlen.
Daran änderte auch die Übernahme durch den kalifornischen Milliardär Sidney Harman im August 2010 nichts, der die Zeitschrift mit der Nachrichten-Webseite „The Daily Beast“ verschmolz. Nach Harmans Tod 2011 stellte seine Familie die finanzielle Unterstützung ein.
Wie andere Zeitungen und Magazine in den USA litt „Newsweek“ unter einer schwindenden Leserschaft und der Verlagerung des Anzeigengeschäfts ins Internet. Sein kostenpflichtiger Online-Nachfolger soll den Namen „Newsweek Global“ tragen.
Laut Brown richtet sich „Newsweek Global“ an „hochmobile“ Meinungsführer, die in einem „anspruchsvollen Kontext“ über die Ereignisse der Welt informiert werden wollen. Bezeichnenderweise kommentierte die Chefredaktorin das Ende einer Ära über den Internet-Kurzbotschaftendienst: „Bittersüss. Wünscht uns Glück“, twitterte sie.