Die beiden US-Musiker Pharrell Williams und Robin Thicke sind wegen Plagiatsvorwürfen rund um den Song «Blurred Lines» schuldig gesprochen worden. Das Duo wurde am Dienstag zur Zahlung von 7,4 Millionen Dollar an die Familie der Soul-Legende Marvin Gaye verurteilt.
Laut der achtköpfige Jury eines Gerichts in Los Angeles ähnelt «Blurred Lines» zu sehr dem Gaye-Hit «Got to Give It Up» aus dem Jahr 1977. Williams, der für seinen Song «Happy» berühmt ist, und Thicke hatten das Lied gemeinsam geschrieben und dabei mit dem Rapper T.I. kooperiert. Dieser wurde von den Vorwürfen am Dienstag aber entlastet.
Der Prozess hatte zwei Wochen gedauert, beide Seiten hatten Musikexperten geladen, die die beiden Lieder analysierten. Auch Williams und Thicke sagten aus, sie waren bei der Urteilsverkündung aber nicht anwesend.
Gayes Tochter Nona zeigte sich hocherfreut und bezeichnete das Urteil als ein «Wunder». Die Familie habe Gaye verteidigt und den Fall vor Gericht gebracht, weil der Soul-Sänger «es nicht selbst konnte». Gaye war 1984 von seinem Vater erschossen worden.
Ein Sprecher von Williams sagte dem Magazin «Rolling Stone», er respektiere den juristischen Prozess, werde das Urteil aber gründlich studieren und alle möglichen «Optionen prüfen». «Wir sind sehr enttäuscht», sagte er dem Magazin. Williams habe «Blurred Lines» mit «Herz, Geist und Seele» geschaffen und sich bei Niemandem bedient.
Auf dem sozialen Netzwerk Twitter löste das Urteil eine Menge von Kommentaren aus. Die Reaktionen reichten von grosser Enttäuschung und Unverständnis bis zu vollkommener Zustimmung.