Angesichts des stärkeren Wirtschaftswachstums in den Vereinigten Staaten hat die US-Notenbank (Fed) vorerst auf weitere geldpolitische Massnahmen zur Unterstützung der Konjunktur verzichtet. Sie beliess die Spanne für den Leitzins zwischen 0,0 und 0,25 Prozent.
Die Wirtschaft sei stärker geworden und die Konsumenten hätten ihre Ausgaben erhöht, begründete die Fed am Mittwoch ihre Entscheidung. Angesichts von Unsicherheiten wie der Krise im Euro-Raum seien aber spätere Massnahmen zur Belebung der Wirtschaft durchaus möglich. Bereits im August hatte die Notenbank angekündigt, bis Mitte 2013 von einer Erhöhung des Leitzins abzusehen.
Obwohl die Konjunktur seit Juli angezogen habe, gebe es weiter „bedeutsame Abwärtsrisiken“, hiess es in einem Kommentar des geldpolitische Ausschusses. Ein Grund sei die Anspannung an den globalen Finanzmärkten. Entsprechend langsam werde auch die Arbeitslosigkeit in den USA sinken. Insgesamt zeigte sich die Fed in ihrer Wortwahl aber ein wenig optimistischer als zuletzt.
Leitzins seit 2008 nahe Null
Der Leitzins liegt bereits seit fast drei Jahren auf einem Rekordtief. Die Fed hatte ihn während der globalen Finanzkrise im Dezember 2008 auf knapp über Null Prozent gesenkt, nachdem er 2007 noch mehr als 5 Prozent betragen hatte.
Sollte die wirtschaftliche Erholung einbrechen, sei man jederzeit zu weiteren Stützungsmassnahmen bereit, hiess es am Mittwoch. Zuletzt hatte die US-Notenbank einen als „Operation Twist“ bekannten Anleihetausch begonnen, um die langfristigen Zinsen zu senken. Diese Massnahme werde unverändert umgesetzt. Das Inflationsrisiko sei derzeit gering.
Die Angst vor einer neuen Rezession hatte sich in den USA zuletzt dank neuer Konjunkturdaten etwas gelegt. Die Wirtschaft wuchs zwischen Juli und September aufs Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent und damit so schnell wie seit einem Jahr nicht mehr. Allerdings lässt der krisengeschüttelte Arbeitsmarkt weiterhin an der Nachhaltigkeit des Wachstums zweifeln.