Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) zögert die erste Zinserhöhung in diesem Jahr weiter hinaus. Sie beschloss am Mittwoch, den Schlüsselsatz zur Versorgung des Finanzsystems mit Geld in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent zu belassen.
Zugleich liessen die Währungshüter um Fed-Chefin Janet Yellen die Tür für eine geldpolitische Straffung einen Spalt weit offen: Anders als noch Mitte März erwähnte die Notenbank Störfeuer von aussen nicht mehr ausdrücklich als Risiko für die US-Konjunktur.
Zugleich verwiesen die Währungshüter darauf, dass sich der Arbeitsmarkt trotz der jüngsten Konjunkturabkühlung weiter aufgehellt hat. Diese Einschätzung lässt darauf schliessen, dass sie offenbar etwas mehr Spielraum für eine Zinserhöhung sehen als bislang. Fachleute rechnen damit, dass die Notenbank die Zinsen dieses Jahr noch bis zu zwei Mal anhebt – womöglich bereits im Juni.
Obwohl das Fed-Ziel der Vollbeschäftigung praktisch erreicht ist, signalisiert die Notenbank seit der Zinswende vom Dezember Zurückhaltung auf dem Weg zur weiteren geldpolitischen Straffung.
Die Finanzmarkt-Turbulenzen zu Jahresbeginn haben die Währungshüter vorsichtiger werden lassen. Sie blicken mit Sorge auf die Abkühlung der Konjunktur in China. Auch in den USA zeichnet sich ein langsameres Wachstumstempo ab.