US-Notenbank war sich uneinig über den geldpolitischen Kurs

Die Führung der US-Notenbank ist wegen weltwirtschaftlicher Risiken und unsicherer Inflationsaussichten uneins über den geldpolitischen Kurs. Das zeigen Protokolle über die März-Sitzung des Offenmarktausschusses, die am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurden.

Fed-Chefin Janet Yellen bei einem Auftritt in New York: Die Protokolle der letzten Sitzung zeigen, dass sich die Fed-Führung über den Zinsentscheid nicht einig war. (Archivbild) (Bild: sda)

Die Führung der US-Notenbank ist wegen weltwirtschaftlicher Risiken und unsicherer Inflationsaussichten uneins über den geldpolitischen Kurs. Das zeigen Protokolle über die März-Sitzung des Offenmarktausschusses, die am Mittwoch in Washington veröffentlicht wurden.

Demnach hatte das zehnköpfige Gremium im März eine weitere Anhebung der Leitzinsen gegen die Stimme eines Mitgliedes abgelehnt. In der Diskussion hatte sich jedoch noch mindestens ein weiteres Mitglied für eine schnelle aber moderate Anhebung ausgesprochen.

Ein Block der Führungsspitze sprach sich angesichts des vor allem durch die Situation in China abgeschwächten Wachstums der Weltwirtschaft für Abwarten aus.

Die zweite Gruppe hatte argumentiert, eine leichte Anhebung des zuletzt im Dezember 2015 erhöhten Leitzinses sei sinnvoll, weil sonst in der Zukunft möglicherweise grössere Zinsschritte nötig sein könnten. Folge könnten ungewollte Wirtschaftsschwankungen sein.

Eine eindeutige Linie für die künftige geldpolitische Linie der Federal Reserve geht aus den Aufzeichnungen nicht hervor. Der Offenmarktausschuss liess sich eine Zinsanhebung bereits im April offen. Die meisten Ökonomen gehen aber vom nächsten Zinsschritt erst im Juni aus.

Die Fed hat die Geldpolitik im Dezember 2015 erstmals seit fast zehn Jahren gestrafft. Seither hält sie den Schlüsselsatz zur Versorgung der Finanzinstitute mit Geld in einer Spanne zwischen 0,25 und 0,5 Prozent.

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