US-Notenbankchefin Janet Yellen hat die Märkte auf eine baldige Zinserhöhung vorbereitet. Wahrscheinlich sei eine geldpolitische Straffung «in den kommenden Monaten angemessen», sagte Yellen am Freitag in Cambridge.
Falls das Wachstum weiter anziehe und die Lage am Arbeitsmarkt sich wie von ihr erwartet weiter verbessere, seien schrittweise und vorsichtige Schritte nach oben angebracht. Yellen liess indes offen, ob sie eine Erhöhung im Juni oder erst im Juli oder September anvisiert.
Händler taxierten die Wahrscheinlichkeit für eine Anhebung im Juni nach der Rede auf 34 Prozent. Der Dollar legte nach den Äusserungen Yellens zu. An der Wall Street gaben die Aktienkurse ihre Gewinne teilweise ab.
Die Währungshüter haben intern eine Zinserhöhung im Juni bereits durchgesprochen. Sie halten den Schlüsselsatz zur Versorgung der Banken mit Geld seit Dezember in einer Spanne von 0,25 bis 0,5 Prozent. Die Zentralbank will vor einer Erhöhung jedoch sicher sein, dass sich der Aufschwung gefestigt hat.
Die US-Wirtschaft hatte jedoch einen schwachen Start ins Jahr hingelegt. Sie legte aufs Jahr hochgerechnet nur um 0,8 Prozent zu. Für das zweite Quartal wird mit einer deutlich anziehenden Konjunktur gerechnet.