Bei einer Grossrazzia im US-Bundesstaat Texas hat die Polizei 115 Opfer aus der Hand von Menschenhändlern befreit. Die Geretteten stammen aus mehreren Ländern Lateinamerikas und waren unter menschenunwürdigen Umständen in einem Haus in Houston eingesperrt.
Einige von ihnen wurden mehrere Wochen lang festgehalten, wie die Polizei mitteilte. Die Menschenhändler hätten damit erzwingen wollen, dass sie von den Angehörigen ihrer Opfer den gesamten Preis für ihre Schlepperdienste erhielten. Unter den 99 Männern und 16 Frauen befanden sich mehr als ein Dutzend Minderjährige, hiess es.
Nach Informationen des US-Senders CNN war darunter auch eine Schwangere, die zur Untersuchung ins Spital gebracht wurde. Die Einwanderer stammten demnach aus Honduras, Guatemala, El Salvador und Mexiko.
„Keiner in dem Haus sah ernsthaft verletzt aus. Sie waren sehr hungrig und durstig und unsere Einsatzkräfte gaben ihnen etwas zu essen und Wasser“, sagte ein Polizeisprecher zu CNN.
Erbärmliche Bedingungen
Die Menschen hätten unter erbärmlichen Bedingungen in dem einstöckigen Gebäude leben müssen. Es habe lediglich ein völlig verdrecktes Badezimmer gegeben, Fenster und Türen des Gebäudes seien mit Brettern vernagelt gewesen. „Das sind klassische Anzeichen für Schleuserei, die Menschen werden eher wie Tiere behandelt“, sagte der Polizeisprecher.
Die Polizei wurde nach eigenen Angaben nur durch Zufall auf das Verbrechen aufmerksam: Eine Familie hatte eine 24-jährige Frau und ihre beiden Kinder als vermisst gemeldet. Die Polizei entdeckte dann in dem Haus nicht nur die vermisste Mutter, sondern mehr als 100 weitere Opfer.
Bei der Razzia am Mittwoch wurden fünf Männer festgenommen, denen Entführung und Menschenhandel vorgeworfen wird, sagte ein Sprecher der US-Einwanderungsbehörde ICE.