US-Präsident Barack Obama hat China vor aggressivem Verhalten im Streit mit seinen Nachbarländern über Gebiete im Südchinesischen Meer gewarnt. Peking halte sich bei Territorialstreitigkeiten nicht immer an «internationale Normen und Regeln», sagte Obama in Jamaika.
China nutze seine «schiere Grüsse und Kraft, um Länder in untergeordnete Positionen zu drängen». «Nur weil die Philippinen oder Vietnam nicht so gross sind wie China, heisst das nicht, dass sie einfach beiseite gestossen werden können», fügte Obama hinzu.
Das Politikinstitut Center for Strategic and International Studies (CSIS) hatte zuvor neue Satellitenbilder veröffentlicht, auf denen zu sehen ist, wie chinesische Schiffe am Mischief Reef im Südchinesischen Meer Sand aufschütten. Der Sprecher des US-Aussenministeriums, Jeff Rathke, sagte, mit dieser «Landgewinnung» schüre China in der Region noch «grössere Angst».
In der Region brodeln seit Jahren mehrere territoriale Konflikte. So beansprucht China fast das gesamte Südchinesische Meer für sich – einschliesslich von Regionen vor den Küsten von Vietnam, Malaysia und den Philippinen. Peking beruft sich dabei auf «historische Rechte».
Mit Vietnam streitet sich China seit Jahrzehnten um Inseln im Südchinesischen Meer. Der Konflikt spitzte sich Anfang Mai zu, als Peking eine Tiefseebohrinsel vor die Paracel-Inselgruppe verlegte.
Mit Japan liegt China wiederum seit Jahren im Streit um eine unbewohnte Inselgruppe im Ostchinesischen Meer. Um Stärke zu zeigen, schickt China immer wieder Schiffe in das Gebiet.