Nach dem Sieg Sieg von Amtsinhaber Sersch Sargsjan bei der Präsidentschaftswahl in Armenien hat die US-Regierung gravierende Verstösse beim Ablauf der Wahl beklagt. Die Wahl sei zwar ruhig und geordnet verlaufen, aber es sei auch Druck auf Wähler ausgeübt worden.
Dies sagte Aussenamtssprecherin Victoria Nuland am Mittwoch in Washington. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) hatte Armenien zuvor Fortschritte, aber auch einen Mangel an Konkurrenz im Wahlkampf bescheinigt.
Sargsjan war am Sonntag nach offiziellen Angaben mit knapp 59 Prozent der Stimmen wiedergewählt worden. Die drei wichtigsten Oppositionsparteien hatten ihre Teilnahme an der Abstimmung jedoch verweigert. Am Mittwoch demonstrierten in der Hauptstadt Eriwan tausende Menschen gegen die Wiederwahl.
Nach Sargsjans umstrittener Wahl zum Präsidenten im Jahr 2008 waren bei Auseinandersetzungen insgesamt zehn Menschen ums Leben gekommen. Der jetzige Urnengang galt deshalb als wichtiger Test für den demokratischen Fortschritt in der früher zur Sowjetunion gehörenden Kaukasusrepublik.