Im Zuge der historischen Annäherung zwischen Kuba und den USA könnte der US-Kreuzfahrtriese Carnival ab 2016 die kommunistisch regierte Karibikinsel ansteuern. Das Unternehmen teilte am Dienstag mit, von der Regierung in Washington eine Genehmigung erhalten zu haben.
Von kubanischer Seite stehe die Genehmigung allerdings noch aus. Die einwöchigen Kuba-Kreuzfahrten vom Hafen in Miami aus sollen den Angaben zufolge im Mai 2016 beginnen.
US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raúl Castro hatten im Dezember eine grundlegende Neuausrichtung der Beziehungen beider Länder angekündigt. Seit Anfang des Jahres gelten eine Reihe von Handels- und Reiseerleichterungen, ausserdem strichen die USA den Karibikstaat von ihrer Terrorliste.
Am 20. Juli wollen beide Länder ihre seit 1961 unterbrochenen diplomatischen Beziehungen wieder aufnehmen und in den jeweiligen Hauptstädten Botschaften eröffnen.
Touristen aus den USA dürfen aber weiterhin nicht auf eigene Faust nach Kuba fahren. Bislang gelten die Reiseerleichterungen nur in bestimmten Kategorien wie Familienbesuche, Bildungsreisen und organisierte Besuche mit religiösem oder sportlichem Hintergrund.
Carnival erklärte, die geplanten Kreuzfahrten würden als soziales und kulturelles Austauschprogramm anerkannt. Für eine völlige Freigabe des Tourismus müsste der US-Kongress die Aufhebung der Sanktionen gegen den nur etwa 150 Kilometer südlich von Florida gelegenen Inselstaat beschliessen.