Die US-Regierung blickt wegen der Euro-Schuldenkrise und der Konjunkturabkühlung in China skeptischer auf die Wirtschaftsentwicklung im eigenen Land. Das Präsidialamt senkte seine Wachstumsprognose für die USA für 2013 und 2014 leicht.
Grund dafür seien «ernstzunehmende Gegenwinde» wegen der Sparpolitik in Europa und des schwächeren Wachstums in China. Auch die automatischen Haushaltskürzungen in den USA würden ihre Spuren hinterlassen.
Daher peilt die Regierung in Washington für dieses Jahr nur noch einen Anstieg des Bruttoinlandproduktes von 2,0 Prozent an und für nächstes Jahr ein Plus von 3,1 Prozent. Im April hatte US-Präsident Barack Obama noch ein Wachstum von 2,3 Prozent für 2013 und 3,2 Prozent für 2014 vorhergesagt.
Im Vergleich zu anderen grossen Wirtschaftsregionen läuft die Konjunktur in den USA noch ziemlich rund. Denn die Euro-Zone kämpft derzeit noch mit der längsten Rezession seit ihrer Geschichte und in China gibt es immer mehr Signale für eine Abkühlung – wenn auch auf hohem Niveau.
Der US-Jobmarkt gilt als grösstes Hindernis für ein stärkeres Wachstum und steht im Fokus der Notenbank Fed. Deren Chef Ben Bernanke hatte jüngst in Aussicht gestellt, die Währungshüter könnten ihren konjunkturstützenden Kurs der Geldpolitik noch in diesem Jahr verlassen und ihre milliardenschweren monatlichen Anleihekäufe bis Mitte 2014 beenden.
Am Arbeitsmarkt lief es nach Regierungsangaben zuletzt besser als erwartet. Die Firmen schufen im Juni 195’000 neue Stellen ausserhalb der Landwirtschaft. Die Arbeitslosenquote blieb mit 7,6 Prozent dennoch unverändert hoch.