Mitt Romney geht nun offiziell ins Rennen um das Weisse Haus: Der Parteitag der US-Republikaner kürte den Exgouverneur zum Herausforderer von Präsident Barack Obama. Romneys Ehefrau Ann machte derweil beste Werbung für ihren Mann.
Die mehr als 2000 Delegierten stimmten am Dienstag in Tampa in Florida mit grosser Mehrheit für Mitt Romney als Kandidat für die Präsidentschaftswahl Anfang November. Dieser will die Nominierung am Donnerstag in einer Rede offiziell annehmen.
Mit der Ernennung Romneys zu ihrem Kandidaten eröffneten die Republikaner formell das Kopf-an-Kopf-Rennen um das Weisse Haus. Die Partei will die öffentliche Aufmerksamkeit nutzen, um ihre Basis zu mobilisieren, unentschlossene Wähler zu gewinnen und ihrem Kandidaten, der vielen abgehoben erscheint, ein menschliches Gesicht zu verleihen.
Ann Romneys Lobrede
Am Dienstag wandte sich seine Ehefrau Ann an die Delegierten und warb für die menschlichen Fähigkeiten ihres Mannes, der wie kein anderer mit harter Arbeit die USA „zu einem besseren Ort“ machen könne.
Ann Romney sagte, ihr Mann werde nicht versagen, sondern das Land voranbringen, so wie er sie immer sicher nach Hause gebracht habe. Ihm könne man vertrauen. Ausführlich erzählte sie die Geschichte ihrer Ehe, wie sie ihren Mann kennenlernte, schnell heiratete und wie er sie bis heute immer wieder zum Lachen bringe. Die Delegierten waren überaus begeistert von dem Auftritt, an dessen Ende Mitt Romney auf der Bühne erschien und seine Frau küsste.
Rick Santorum, Romneys grösster Widersacher im langen Vorwahlkampf, hatte zuvor eine sehr persönliche Rede gehalten, die viele Delegierten von den Sitzen riss. Genau zweimal erwähnte er dabei in aller Kürze Romney und dessen ebenfalls am Dienstag offiziell nominierten Vizepräsidentschaftskandidaten Paul Ryan. Der 42-jährige Ryan will sich am Mittwoch mit einer Rede an die Delegierten wenden.
Parteitag wegen „Isaac“ verkürzt
Angesichts des Hurrikans „Isaac“ war der Parteitag am Montag zwar eröffnet, aber nach wenigen Minuten auf Dienstag vertagt worden. „Isaac“ erreichte am Dienstagabend die Küste des US-Staates Louisiana.
Die sogenannten National Conventions, wie die Parteitage der Republikaner und Demokraten in den USA genannt werden, zählen zu den am aufmerksamsten verfolgten Ereignissen im gesamten Präsidentschaftswahlkampf.
Sie bieten Kandidaten die Möglichkeit, ihre Standpunkte vor Millionen Fernsehzuschauern zu präsentieren. Für Romney ist der Parteitag vor allem eine Möglichkeit, den rechten Flügel der Partei für sich zu gewinnen, dem er als zu liberal gilt.
Der Nominierungsparteitag der Demokraten folgt in der kommenden Woche in Charlotte im US-Staat North Carolina.