Bei einem fehlgeleiteten NATO-Luftangriff sind in Südafghanistan nach Angaben örtlicher Behörden fünf US-amerikanische sowie ein afghanischer Soldat getötet worden. Die Truppen waren in einen Hinterhalt der Taliban geraten und hatten Luftunterstützung angefordert.
«Der Luftangriff traf aus Versehen die eigenen Einsatzkräfte und tötete die Soldaten», sagte der örtliche Polizeichef Ghulam Sakhi Roghlewai am Dienstag. Nach Angaben der Provinzregierung handelte es sich bei den getöteten ausländischen Soldaten um US-Amerikaner.
Der Polizei zufolge kam es am Montagabend zu dem Bombardement. Es ist einer der schwersten Verluste, die die ISAF bei irrtümlichem Beschuss eigener Kräfte bislang zu verzeichnen hatte.
Auch die Taliban bestätigten den Vorfall. «Die feindlichen Soldaten wurden im Distrikt Arghandab in der Provinz Sabul von Mudschaheddin angegriffen», teilten die Aufständischen mit. «Ihre Flugzeuge kamen, um ihnen zu helfen, aber bombardierten die eigenen Kollegen.»
Die NATO-geführte Internationale Schutztruppe ISAF teilte mit, es sei möglich, dass es irrtümlich zu einem Beschuss eigener Kräfte gekommen sei. Der Vorfall habe sich ereignet, als die Einheit auf feindliche Kräfte traf. Der Vorfall werde untersucht. Die ISAF machte keine Angaben zur Nationalität der Toten.
In Ostafghanistan war am Montag zudem ein ISAF-Soldat an Verletzungen gestorben, die er sich nach Angaben der Schutztruppe aber nicht im Gefecht oder bei einem Anschlag zugezogen hatte. Zur Nationalität der Opfer äusserte sich die ISAF wie üblich nicht.