US-Staatsanwälte klagen indische Diplomatin erneut an

Eine indische Diplomatin, deren Festnahme zu heftigen Verstimmungen zwischen den USA und Indien geführt hatte, ist in den USA erneut angeklagt worden. Indien reagierte am Samstag empört und warnte vor einer Verschlechterung der Beziehungen.

Bei der Wiedereinreise risiert Devyani Khobragade Haft (Archivbild) (Bild: sda)

Eine indische Diplomatin, deren Festnahme zu heftigen Verstimmungen zwischen den USA und Indien geführt hatte, ist in den USA erneut angeklagt worden. Indien reagierte am Samstag empört und warnte vor einer Verschlechterung der Beziehungen.

Devyani Khobragade wird vorgeworfen, falsche Dokumente für den Visumantrag ihrer Haushälterin vorgelegt zu haben. «Khobragade wollte dem Opfer nicht den in US-Gesetzen vorgeschriebenen Lohn zahlen», heisst es in der am Freitag eingereichten Anklageschrift.

Erst wenige Tage zuvor hatte eine Bundesrichterin die ursprüngliche Anklage abgewiesen. Die stellvertretende indische Generalkonsulin Khobragade habe diplomatische Immunität genossen, so die Richterin.

Im Januar hatte die Diplomatin die USA verlassen. Jetzt arbeitet sie im Aussenministerium in Neu Delhi. Bei Wiedereinreise in die USA drohe ihr jetzt die Festnahme, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in New York.

Das indische Aussenministerium kritisierte die Anklage als «unnötigen Schritt». «Massnahmen, die auf diese Entscheidung in den USA folgen, werden unglücklicherweise Auswirkungen auf die Bemühungen beider Seiten haben, die strategische Partnerschaft zwischen Indien und den USA aufzubauen», sagte der Ministeriumssprecher Syed Akbaruddin. Mit Khobragades Rückkehr nach Indien sei das US-Gericht ausserdem nicht mehr zuständig.

Schon die Festnahme Khobragades im Dezember hatte zu schweren Verwerfungen geführt. Indien wies einen US-Diplomaten aus und liess Sicherheitssperren um die US-Botschaft in Neu Delhi abbauen.

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