US-Verteidigungsminister Chuck Hagel hat bei seiner ersten Reise nach Israel seit seinem Amtsantritt das Recht des jüdischen Staates auf Selbstverteidigung gegenüber dem Iran betont. Neben dem Atomstreit mit dem Iran soll Syrien im Zentrum des Besuches stehen.
Es sei klar, dass der Iran mit seinem nuklearen Programm eine Bedrohung darstelle, sagte Hagel laut dem US-Verteidigungsministerium während des Flugs. Israel müsse selbst entscheiden, wie es sich schützen könne, sagte Hagel. Gleichzeitig betonte er, die militärische Option müsse die letzte sein.
Nach seiner Ankunft besuchte Hagel am Sonntagnachmittag zunächst die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem. Anschliessend war ein Abendessen mit seinem neuen israelischen Amtskollegen Mosche Jaalon geplant.
Ein Arbeitstreffen mit Jaalon ist allerdings erst am Montagmorgen vorgesehen. Hagel trifft während seines dreitägigen Besuchs auch den israelischen Präsidenten Schimon Peres und den Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu.
Rüstungsgüter für 10 Milliarden Dollar
Die USA wollen Israel, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate gegen eine Bedrohung durch den Iran aufrüsten. Hagel will bei seiner Reise in der Region nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium letzte Details der Verträge über den Verkauf von US-Rüstungsmaterial im Gesamtwert von etwa 10 Milliarden Dollar klären.
Israel soll neue Raketen für Kampfjets erhalten, die gegnerische Radarstellungen zerstören können, sowie verbesserte Radarsysteme für seine Kampfflugzeuge und neue Tankflugzeuge.
Ausserdem ist der Verkauf von Truppentransportern des Typs V-22 Osprey geplant, der mit Schwenkrotoren wie ein Helikopter starten kann und dann wie eine normale Propellermaschine fliegt. Diese Systeme wären für Israel bei einem möglichen Angriff auf iranische Atomanlagen von grosser Bedeutung.