Vor dem Hintergrund neuer Gewalt im Osten der Ukraine ist US-Vizepräsident Joe Biden zu einem zweitägigen Besuch in dem Land eingetroffen. Biden landete am Montagnachmittag am Flughafen der ukrainischen Hauptstadt Kiew.
Bidens Besuch wird als Unterstützung der USA für die Übergangsregierung gewertet, die sich mit einem Aufstand prorussischer Aktivisten im Osten des Landes konfrontiert sieht. Am Dienstag sind Treffen mit Interimspräsident Oleksander Turtschinow und Übergangsregierungschef Arseni Jazenjuk vorgesehen.
Nach einer Übereinkunft der Ukraine und Russlands zur Entschärfung der Krise am Donnerstag hatte am Wochenende neue Gewalt die Hoffnung auf eine schnelle Lösung des Konflikts zunichte gemacht.
In der Nacht zum Sonntag starben mindestens zwei Menschen bei einer Schiesserei nahe der ostukrainischen Stadt Slawjansk. Prorussische Aktivisten machten die rechtsextreme ukrainische Bewegung Prawy Sektor für die Schiesserei verantwortlich. Der selbsternannte «Bürgermeister» von Slawjansk forderte Russland zur Entsendung von Friedenstruppen und Waffen auf.
Die Aussenminister der Ukraine und Russlands hatten sich am Donnerstag in Genf auf ein Abkommen. Bei dem Treffen mit US-Aussenminister John Kerry und der EU-Aussenbeauftragten Catherine Ashton wurde die «Entwaffnung illegaler bewaffneter Gruppen» sowie die Räumung besetzter Gebäude und eine Amnestie beschlossen.
Nach dem tödlichen Vorfall von Slawjansk warf der russische Aussenminister Sergej Lawrow am Montag der Übergangsregierung in Kiew einen Verstoss gegen die Genfer Vereinbarung vor.