Nach den Schulmassaker von Newtown hat sich der US-Waffenlobby für den Einsatz bewaffneter Polizisten vor jeder Schule ausgesprochen. „Das einzige, was einen bösen Menschen mit einer Waffe aufhält, ist ein guter Mensch mit einer Waffe“, sagte der Vizepräsident der National Rifle Association (NRA), Wayne LaPierre, am Freitag in Washington.
Bei seiner ersten Stellungnahme nach dem Amoklauf an einer Grundschule im Bundesstaat Connecticut in der vergangenen Woche kritisierte der Verband den Einfluss von Gewaltvideos und -filmen.
Demonstranten störten die Medienkonferenz mehrfach. Ein Aktivist entrollte ein Banner mit der Aufschrift „Die NRA tötet unsere Kinder“, bevor er aus dem Saal gebracht wurde. Auf einem anderen Spruchband war der Satz „Die NRA hat Blut an ihren Händen“ zu lesen.
Laxere Gesetze in Ohio
Mancherorts wird das Waffenrecht bereits gelockert. Der republikanische Gouverneur des Staates Ohio unterzeichnete am Freitag ein entsprechendes Gesetz. Fortan braucht es in Ohio nur noch eine einzige Prüfung um eine Waffe versteckt mitführen zu dürfen.
Bislang mussten die Bürgerinnen und Bürger in dem Bundesstaat im Nordosten der USA jedes Mal bei der Erneuerung ihrer Waffenlizenz diese Prüfung ablegen. Gouverneur John Kasich gab bei der Unterzeichnung des Gesetzes keine Erklärung ab.
Vor einigen Tagen hatte er jedoch angekündigt, das Gesetz zu unterzeichnen. Das in der US-Verfassung festgeschriebene Recht auf den Besitz einer Waffe dürfe nicht angetastet werden, sagte er dann. Demokratische Abgeordnete hatten die Entscheidung kritisiert.
Vor einer Woche waren bei einem Massaker an einer US-Schule 28 Menschen getötet worden, darunter 20 Kinder. In der Folge wird in den USA über strengere Waffengesetze diskutiert. Während die Verfassung generell das Recht auf den Besitz einer Schusswaffe festlegt, entscheiden die Bundesstaaten und Gemeinden über die Umsetzung.