Die amerikanische Wirtschaft hat ihr Wachstumstempo der US-Notenbank Fed zufolge von April bis Mai in etwa gehalten. Die Erholung sei allerdings nur «mässig bis moderat» verlaufen, heisst es in dem Konjunkturbericht der Federal Reserve («Beige Book») vom Mittwoch.
Die wirtschaftliche Entwicklung in den zwölf regionalen Notenbankbezirken, auf denen der Bericht fusst, scheint aber auf einem breiten Fundament zu basieren. Wachstum habe es unter anderem in der Industrie, im Dienstleistungssektor und bei den Konsumausgaben gegeben. Der krisengeschüttelte Immobilienmarkt habe sich sogar stark erholt.
Bis auf den Notenbankbezirk Dallas, der ein starkes Wirtschaftswachstum meldete, seien die Regionen in etwa gleichem Tempo gewachsen, heisst es in dem Bericht weiter.
Positiv werden erhöhte Autoverkäufe genannt, daneben das anziehende Tourismusgeschäft. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt habe sich verbessert. Ein verstärkter Lohnauftrieb sei nach wie vor nicht zu beobachten.
Die Entwicklung der amerikanischen Konjunktur ist von entscheidender Bedeutung für die Geldpolitik der Federal Reserve. Angesichts der stabileren Wirtschaftslage denkt die Notenbank gegenwärtig darüber nach, ihre milliardenschweren Anleihekäufe im Laufe des Jahres zu verringern.
Wann die Fed ihren Fuss etwas vom Gaspedal nehmen wird, ist noch unklar. Viele Bankvolkswirte rechnen mit einem ersten Schritt im Frühherbst, soweit sich die Konjunktur nicht wieder abschwächt.