Die US-Wirtschaft ist im vierten Quartal so stark gewachsen wie seit anderthalb Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt legte mit einer Jahresrate von 2,8 Prozent zu, teilte das Handelsministerium am Freitag mit.
Das ist der beste Wert seit Frühjahr 2010. Im Vorquartal waren es nur 1,8 Prozent. Analysten hatten allerdings ein Wachstum von 3,0 Prozent vorhergesagt. Trotz des Endspurts reichte es 2011 nur zu einem Plus von 1,7 Prozent, nachdem es 2010 noch drei Prozent waren.
Einem kräftigen Aufschwung steht bislang die hohe Arbeitslosigkeit im Weg. 23,7 Millionen Amerikaner haben entweder keinen Job oder sind nur geringfügig beschäftigt. Zusammen mit kaum wachsenden Löhnen dämpft das den privaten Konsum, der 70 Prozent der Wirtschaftsleistung der weltgrössten Volkswirtschaft ausmacht.
„Der Arbeitslosigkeit bleibt die grösste Herausforderung“, sagte der Vize-Chefvolkswirt von Mesirow Fincanial, Adolfo Laurenti. Um sie merklich zu drücken, halten Experten ein Wachstum von mindestens drei Prozent für erforderlich. Das ist aber nicht in Sicht: Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet in diesem Jahr nur ein Plus von 1,8 Prozent, das 2013 auf 2,2 Prozent zulegen soll.
Auch die Notenbank Fed erwartet keine schnelle Besserung. Sie will ihren Leitzins deshalb bis Ende 2014 bei null halten. Das billige Geld soll Konsum und Investitionen anschieben.