Die USA bauen einem kurdischen Medienbericht zufolge zwei Luftwaffenstützpunkte im Norden Syriens. Die Arbeit an einer Start- und Landebahn in Rmeilan in der Provinz Hasaka sei praktisch fertig, berichtete die Webseite BasNews am Sonntag.
Eine zweite Basis werde südöstlich von Kobane nahe der türkischen Grenze gebaut. Zahlreiche US-Experten und -Techniker seien an dem Projekt beteiligt, hiess es unter Berufung auf Vertreter des von den USA und den Kurden unterstützten Militärbündnisses Syrische Demokratische Kräfte (SDF). Im Kampf gegen die Terrormiliz «Islamischer Staat» haben die USA ihre Verbindung zu den Kurden vertieft, was auf Kritik beim NATO-Verbündeten Türkei stösst.
Ein US-Militärsprecher sagte jedoch, die Vereinigten Staaten würden bei keinem Flugplatz in Syrien die Kontrolle übernehmen. Anderslautende Bericht seien nicht korrekt. Die USA hätten nur eine kleine Truppe in dem Bürgerkriegsland. Grundsätzlich werde dort immer nach Wegen gesucht, die Logistik zu verbessern.
Die Lage im syrischen Bürgerkrieg ist durch vielschichtige Allianzen und Rivalitäten der Konfliktparteien und ihrer Unterstützer sehr verworren. In der kommenden Woche nehmen die Vereinten Nationen einen neuen Anlauf für Friedensgespräche in Genf. Die vor gut einer Woche in Kraft getretene Feuerpause wurde zuletzt immer häufiger gebrochen.
Mindestens neun Tote in Aleppo
So starben beim Beschuss eines Wohnviertels in der umkämpften nordsyrischen Stadt Aleppo nach Angaben der kurdischen YPG-Miliz am Sonntag mindestens neun Zivilisten. Unter den Opfern seien vier Kinder, zwei Frauen und drei Männer. Zudem seien Dutzende Personen verletzt worden. In dem Viertel wohnen viele Kurden.
Staatliche Medien hatten zuvor von mindestens 14 Toten und 40 Verletzten berichtet. Raketen und Granaten seien in dem seit Wochen umkämpften Viertel eingeschlagen, hiess es im TV-Sender Ichbarijah. Die Geschosse seien von einem Stadtteil aus abgefeuert worden, der unter Kontrolle von Rebellen stehe.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau vom Sonntagabend wurde die Waffenruhe allein in den vorherigen 24 Stunden 15 Mal gebrochen. Dennoch äusserten sich Aussenminister Sergej Lawrow und sein US-Kollege John Kerry russischen Nachrichtenagenturen zufolge bei einem Telefonat zuversichtlich mit Blick auf die Durchsetzung der Waffenruhe.