Das US-Aussenministerium hat eine neue Reise von Chefdiplomat John Kerry in den Nahen Osten bestätigt. Kerry werde am Wochenende zunächst Istanbul besuchen und dann nach Israel und in die Palästinensergebiete weiterreisen.
Bei der Visite in Istanbul werde der US-Aussenminister mit der türkischen Führung unter anderem über den Bürgerkrieg in Syrien beraten, teilte die Regierung in Washington am Mittwoch mit. Am Montag und Dienstag stehen den Angaben zufolge dann Treffen Kerrys mit Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas auf dem Programm.
Der US-Aussenminister bemüht sich, den Friedensprozess im Nahen Osten wieder in Gang zu bringen. Die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Victoria Nuland, erklärte, Kerry werde auf der Reise die Möglichkeiten für neue Gespräche ausloten. Allerdings werde er keinen «grossen Plan» für die Lösung des Nahost-Konflikts im Gepäck haben.
Der letzte Versuch, direkte Friedensgespräche zu starten, war im Herbst 2010 nach nur wenigen Wochen im Streit um die israelische Siedlungspolitik in den besetzten Palästinensergebieten gescheitert. Seitdem haben die Palästinenser ein Ende des Siedlungsausbaus zur Voraussetzung für neue Verhandlungen gemacht, während Israel jegliche Vorbedingung ablehnt.
Kerry hatte bereits Ende März parallel zu einem Besuch von US-Präsident Barack Obama in Israel und den Palästinensergebieten Gespräche mit den Konfliktparteien geführt.
Erste Asien-Reise geplant
Nach dem Abstecher in den Nahen Osten nimmt Kerry am Mittwoch und Donnerstag am Aussenministertreffen der G8-Staaten in London teil.
Anschliessend bricht er zu seiner ersten Asien-Reise als US-Aussenminister auf, die ihn nach Südkorea, Japan und China führt. Dort dürfte die Eskalation des Konfliktes mit Nordkorea im Mittelpunkt der Gespräche stehen.