Die USA verstärken den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika mit der kurzfristigen Entsendung von hundert Marineinfanteristen. Die bislang in Spanien stationierten Soldaten werden nach Liberia verlegt, wie das Pentagon am Mittwoch mitteilte.
Die Marineinfanteristen sollen am Donnerstag an ihrem neuen Einsatzort eintreffen und den Nachschub unterstützen, bis andere Einheiten der US-Armee diese Aufgabe übernehmen. Ausgerüstet sind sie mit zwei Transportflugzeugen und vier Spezialflugzeugen vom Typ Osprey, die mit ihren Rotoren wie Helikopter starten und landen können.
Bislang waren rund 350 US-Soldaten in Westafrika stationiert, um bei der Eindämmung der Ebola-Epidemie zu helfen. In den kommenden Wochen soll die Truppenstärke auf bis zu 4000 anwachsen. Die Einheiten sollen unter anderem Spitäler aufbauen und die Versorgung mit Hilfsgütern sicherstellen.
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind in Westafrika bereits fast 3900 Menschen an Ebola gestorben. Insgesamt infizierten sich mehr als 8000 Patienten mit dem gefährlichen Virus, vor allem in Liberia, Sierra Leone und Guinea.
«Unser Militär baut im Grossen und Ganzen eine Infrastruktur auf, die nicht existiert, um den Transport von Personal und Ausrüstung und Nachschub zu erleichtern, damit mit dieser tödlichen Epidemie umgegangen werden kann», sagte US-Präsident Barack Obama am Mittwoch nach Beratungen mit ranghohen Militärvertretern im Pentagon. Die USA verfügten über «einzigartige Fähigkeiten», um die betroffenen Länder beim Kampf gegen Ebola zu unterstützen.