US-Präsident Barack Obama baut die Beziehungen zu Tunesien aus. Er habe vor, das Land formell zu einem wichtigen US-Verbündeten ausserhalb der NATO zu erklären, sagte Obama nach einem Treffen mit Tunesiens Präsident Beji Caid Essebsi in Washington am Donnerstag.
Er würdigte die Fortschritte, die Tunesien nach dem Arabischen Frühling auf dem Weg zur Demokratie gemacht habe. Zur Unterstützung der Wirtschaftsreformen würden die USA kurzfristige Hilfe zur Verfügung stellen. Obama und Essebsi sprachen auch über gemeinsame Bemühungen zur Terrorismus-Bekämpfung.
Der US-Präsident betonte, dass Libyen stabilisiert werden müsse, um zu verhindern, dass das Land als Staat scheitere und ein Machtvakuum auch die Lage im benachbarten Tunesien beeinflusse.
Die jüngsten Erfolge der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) in Syrien und im Irak bezeichnete Obama als «taktischen Rückschlag». «Ich glaube nicht, dass wir verlieren», sagte er dem «Atlantic Magazine». Allerdings betonte er, der Kampf gegen die Dschihadisten werde mehrere Jahre dauern.
IS-Kämpfer hatten am Wochenende das irakische Ramadi und kurz danach die antike Ruinenstadt Palmyra in Syrien erobert. US-Kampfjets bombardieren seit Spätsommer 2014 IS-Stellungen. Das Pentagon kündigte am Donnerstag an, man werde 2000 weitere Panzerabwehrraketen an den Irak liefern. Bodentruppen wollen die USA aber nicht einsetzen.