US-amerikanische Behörden haben wegen Bestechungsvorwürfen rund um die Olympischen Sommerspiele in Peking Ermittlungen gegen den weltgrössten Bergbaukonzern BHP Billiton eingeleitet. Der Edelmetall-Lieferant für die 2008 verteilten Medaillen bestätigte am Mittwoch, dass Untersuchungen laufen.
Zuvor hatte bereits der australische Medienkonzern Fairfax berichtet, dass das US-Justizministerium zusammen mit der australischen Polizei Vorwürfen nachgehe, BHP habe an chinesische und ausländische Funktionäre Geschenke verteilt und sie unrechtmässig bewirtet. Der Branchenprimus betonte dagegen, alle massgeblichen Gesetze im Rahmen seines Sponsorenvertrags eingehalten zu haben.
Gemäss dem Bericht von Fairfax hatte der australische Konzern in den Jahren 2000 bis 2008 mehrere Millionen Dollar für ein Sponsorenpaket und Bewirtungsarrangements ausgegeben. Diese seien einem chinesischen Mitarbeiter zufolge mehr als 170 hochrangigen Regierungs- und Unternehmensvertretern zugute gekommen. Darunter sei auch ein Beamter gewesen, der die Industriepolitik für Chinas Stahlbranche koordiniere.
BHP Billiton gehörte 2008 in Peking nicht zu den zwölf Hauptsponsoren wie Coca-Cola oder Adidas. Stattdessen trat das Unternehmen als örtlicher Sponsor auf, der eine bestimmte Summe, deren Höhe nicht veröffentlicht wurde, an die Organisatoren zahlte und das Material für die etwa 6000 Medaillen lieferte.
2010 hatte BHP bereits eingeräumt, möglicherweise gegen Anti-Korruptionsgesetze verstossen zu haben, nachdem bereits zuvor Ermittlungen wegen mutmasslich korrupter Methoden eingeleitet worden waren.