Anlässlich eines symbolträchtigen Besuchs von US-Präsident Barack Obama in Laos hat Washington deutlich mehr Hilfe bei der Räumung nicht explodierter Bomben aus der Zeit der geheimen US-Luftangriffe in dem südostasiatischen Land zugesagt.
Das Weisse Haus kündigte am Dienstag an, für die kommenden drei Jahre 90 Millionen Dollar bereitzustellen, um die Auswirkungen nicht explodierter Sprengsätze anzugehen. Dies bedeutet eine deutliche Ausweitung der Hilfe, nachdem die USA in den vergangenen 20 Jahren insgesamt 100 Millionen Dollar zur Verfügung gestellt hatten.
Das schwach entwickelte kommunistische Land, das im Osten an Vietnam grenzt, war zwischen 1964 und 1973 das Ziel massiver US-Bombenangriffe. Der geheime Krieg unter Führung des US-Geheimdiensts CIA sollte die Versorgungsrouten der kommunistischen Rebellen in Vietnam abschneiden.
Bis heute ist Laos von nicht explodierten Bomben übersät. Darunter sind mehrere Millionen Streubomben, die weiterhin regelmässig zu Toten und Verletzten in der Zivilbevölkerung führen.
Laos wird seit 1975 mit harter Hand von einer kommunistischen Partei regiert, doch besserten sich zuletzt die Beziehungen zu den USA. Seit diesem Jahr hat der 78-jährige frühere Revolutionär Bounnhang Vorachith das Präsidentenamt inne.
Obama befindet sich anlässlich des Gipfels der südostasiatischen Staatengruppe Asean in der laotischen Hauptstadt Vientiane. Dabei traf er auch Präsident Vorachith im Präsidentenpalast.
Erst ein Prozent vollständig geräumt
Während ihres Bombenkriegs warf die US-Luftwaffe mehr als zwei Millionen Tonnen Bomben über Laos ab. 30 Prozent davon explodierten nicht, darunter Schätzungen zufolge 80 Millionen Streubomben.
Seit Beginn des Kriegs bis 2008 wurden nach Regierungsangaben rund 50’000 Menschen durch die Bomben getötet oder verletzt. Bisher ist nur ein Prozent des betroffenen Gebiets vollständig von nicht explodierten Bomben geräumt worden.