USA und Frankreich sagen Extremisten den Kampf an

Nach den jüngsten Anschlägen in Orlando und in Paris wollen die USA und Frankreich den Kampf gegen IS-Extremisten besser koordinieren. Dies vereinbarten die Präsidenten beider Länder, Barack Obama und François Hollande.

Barack Obama und François Hollande wollen die Terrormiliz IS zerstören. (Archivbild) (Bild: sda)

Nach den jüngsten Anschlägen in Orlando und in Paris wollen die USA und Frankreich den Kampf gegen IS-Extremisten besser koordinieren. Dies vereinbarten die Präsidenten beider Länder, Barack Obama und François Hollande.

In Orlando im US-Bundesstaat Florida waren am Wochenende 49 Menschen in einer Schwulenbar getötet worden. In Frankreich hatte ein Mann vor zwei Tagen einen Polizisten und dessen Frau erstochen. Beide Täter hatten sich zuvor zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannt.

Obama und Holland vereinbarten nun in einem Telefonat eine engere Zusammenarbeit der Geheimdienste und Sicherheitsbehörden. Ziel sei die Zerstörung des IS.

Angesichts der fortdauernden Bedrohung durch dschihadistische Attentäter sollen die Sicherheitsbehörden beider Länder nach Vorstellung der Präsidenten noch intensiver kooperieren, hiess es in einer in der Nacht zum Mittwoch verbreiteten Erklärung des Präsidialamts in Paris.

«Frankreich und seine Alliierten werden weiterhin die Kraft der Demokratie der Barbarei entgegenstellen», erklärte Hollandes Büro nach dem Telefonat des Präsidenten mit Obama. Die Erklärung nahm ausdrücklich Bezug auf die jüngsten Anschläge in Orlando und Paris.

Aus dem Weissen Haus in Washington hiess es, Obama und Hollande hätten in dem Telefonat ihre Absicht bekräftigt, gemeinsam den IS zu «zerstören».

Der deutsche Innenminister Thomas de Maiziere nahm am Mittwoch in Paris an einer Sitzung des französischen Kabinetts teil und betonte die intensive Zusammenarbeit Deutschlands mit Frankreich in der Terrorbekämpfung.

Belgien erhält Warnung vor IS

Die belgische Polizei erhielt unterdessen nach Angaben aus Sicherheitskreisen eine Warnung, wonach sich IS-Kämpfer auf den Weg nach Europa gemacht hätten und Anschläge in Belgien und Frankreich planten. Konkrete Ziele wurden nicht genannt.

Alle Polizeikräfte in Belgien seien alarmiert, teilten die Behörden mit. Die Sicherheitsstufe im Land werde aber zunächst nicht auf die höchste Stufe angehoben, da noch keine unmittelbare Anschlagsgefahr drohe. Die belgische Zeitung «La Dernière Heure» berichtete, die Gruppe habe Syrien vor etwa zehn Tagen verlassen, um per Boot ohne Papiere über die Türkei nach Griechenland zu kommen.

Die Gruppe habe sich danach geteilt. Ein Teil der IS-Kämpfer sei nach Frankreich, der andere Teil nach Belgien gegangen. Dort hätten sie Anschläge geplant, die sie in Zweiergruppen ausführen wollten. Die Kämpfer seien bewaffnet, und ihre Anschläge stünden unmittelbar bevor.

In den USA setzten FBI und Justiz die mühsame Suche nach dem Motiv des Todesschützen von Orlando fort. Die zweite Frau des Täters wusste nach einem NBC-Bericht von den Anschlagsplänen ihres Mannes und will versucht haben, ihn davon abzubringen. Nach anderen Berichten hatte Omar Mateen in Orlando auch das berühmte Disneyland im Blick.

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