Frankreich hat eine Vereinbarung mit den USA zur Entschädigung von Holocaustopfern unterzeichnet. Paris wird demnach insgesamt 60 Millionen Dollar (48 Millionen Euro) an Betroffene zahlen, die während der NS-Zeit von Frankreich aus in die Vernichtungslager der Nazis gebracht wurden.
Das Papier wurde in Washington von Stuart Eizenstat unterzeichnet, der seit langem die Verhandlungen auf US-Seite führte. Auf französischer Seite unterschrieb die Menschenrechtsbeauftragte Patrizianna Sparacino-Thiellay.
Sie sagte, die Vereinbarung müsse noch vom französischen Parlament bestätigt werden. Eizenstat hatte in den 90er Jahren als Unterstaatssekretär mit Schweizer Banken über die nachrichtenlosen Vermögen verhandelt.
Mit dem Geld sollen überlebende Opfer des Holocaust aus den USA und anderen Ländern mit jeweils etwa 100’000 Dollar entschädigt werden. Die französische Staatsbahn SNCF hatte in den Jahren 1942 bis 1944 unter dem Zwang des Vichy-Regimes etwa 76’000 Juden in Frachtwaggons in die Vernichtungslager gebracht.
Nur rund 3000 von ihnen überlebten den Holocaust. Frankreich will mit der Vereinbarung die Bereitschaft beweisen, auch Deportierte zu entschädigen, die wegen ihrer Nationalität bisher keine Gelder erhalten konnten.