Die USA und der Iran haben unter zunehmendem Zeitdruck und wachsender Kritik in beiden Ländern die Atomverhandlungen fortgesetzt. Die US-Chefunterhändlerin Wendy Sherman und der iranische Vizeaussenminister Abbas Araghchi trafen sich dazu am Freitag in Zürich.
Mit am Tisch sei auch die EU-Unterhändlerin Helga Schmid gewesen, verlautete aus US-Regierungskreisen. Die drei hatten sich zuletzt zusammen mit Vertretern aus China, Frankreich, Grossbritannien, Russland und Deutschland am vergangenen Wochenende in Genf über das komplizierte Dossier gebeugt.
Nur noch bis März haben der Westen und der Iran nach einem selbst auferlegten Terminplan Zeit, eine Grundsatzeinigung in dem zwölfjährigen Dauer-Konflikt zu erzielen. Eine umfassende Einigung soll bis Juli stehen.
In den USA wollen zudem die Republikaner noch während der laufenden Verhandlungen neue Sanktionen gegen den Iran verhängen. Präsident Barack Obama hat dagegen sein Veto angekündigt.
Der Westen will durch eine Einigung sicherstellen, dass Teheran keine Atombomben entwickelt. Dem Iran, der diese Absicht stets dementiert hat, geht es in erster Linie um die Aufhebung der Sanktionen.
Sarif warnt vor einem Scheitern
Der iranische Aussenminister Mohammed Dschawad Sarif warnte am Freitag vor einem Scheitern der Atomverhandlungen, sollte der US-Kongress neue Sanktionen gegen das Land beschliessen. Es gebe eine Vereinbarung mit dem Ziel, ein «umfassendes Abkommen» zu erreichen, sagte Sarif am Weltwirtschaftsforum in Davos.
Wer diese Vereinbarung torpediere, müsse von der internationalen Gemeinschaft «isoliert» werden, ob es sich um den US-Kongress handle oder irgendjemand anderes.