Die USA bringen Gastgeber Russland in der Vorrunde des olympischen Eishockey-Turniers eine empfindliche Niederlage bei. Die Amerikaner setzen sich mit 3:2 nach Penaltyschiessen durch.
Vor den Augen der gesamten russischen Polit-Elite haben die amerikanischen Cracks den Gastgebern eine bittere Niederlage eingeschenkt und Präsident Wladimir Putin den Nachmittag verdorben. Die USA kämpften sich in einem überaus spannenden Match zu einem 3:2 nach Penaltyschiessen, das TJ Oshie erst mit dem 16. Versuch im Shootout besiegelte.
Russlands Captain Pawel Dazjuk war in der regulären Spielzeit ein Doppelpack (30./53. Minute) gelungen, doch Cam Fowler (37.) und Joe Pavelski (50.) liessen vor 11’678 frenetischen Zuschauern die USA jubeln.
Schon die Schlussphase vor dem Penaltyschiessen hatte es in sich, als Fjodor Tjutin das vermeintliche 3:2 erzielte und Präsident Putin auf der Tribüne neben IOC-Chef Thomas Bach schon Gratulationen entgegennahm. Dann aber nahmen die Schiedsrichter unter wütenden Pfiffen des fassungslosen Publikums den Treffer nach Videobeweis zurück – die Amerikaner hatten protestiert, weil sich zuvor das Netz gelockert haben soll. So entschied erst das Shootout, in dem Oshie sechsmal ran musste und viermal traf.
Die mit zwölf NHL-Profis angetretene Slowakei verliert überraschend gegen Aussenseiter Slowenien mit 1:3.Schon zum Auftakt der Winterspiele hatte die Truppe um Captain Zdeno Chara beim 1:7 gegen die USA enttäuscht. Was sie sich aber vor 7438 Zuschauern in der Bolschoi-Halle leistete, war blamabel. Durch drei Gegentore im letzten Drittel resultierte gegen eine Mannschaft, die an der letzten A-WM nach einem Jahr Erstklassigkeit sogleich wieder abgestiegen war, eine peinliche Niederlage.
Rok Ticar (44.) im Powerplay, Captain Tomaz Razingar (49.) und 23 Sekunden später der einzige NHL-Spieler der Slowenen, Anze Kopitar von den Los Angeles Kings, trafen für den Olympia-Debütanten. Den Ehrentreffer für den vierfachen WM-Medaillengewinner erzielte Tomas Jurco erst knapp 18 Sekunden vor Schluss in Überzahl.
In der Schweizer Gruppe C gewann Schweden gegen Lettland 5:3. Damit beendeten die Skandinavier, die schon vor dieser Partie als Gruppensieger festgestanden hatten, die Vorrunde ohne Punktverlust. Der Weltmeister wendete im Mitteldrittel ein 1:2 (22.) in ein 4:2 (39.). Vier der fünf Tore schossen die Schweden im Powerplay, die Letten reüssierten zweimal in Überzahl. Der Genfer Stürmer Kaspars Daugavins liess sich einen Assist zum 3:4 (42.) gutschreiben.