Die USA haben ihren Botschafter in Syrien aus Sicherheitsgründen abgezogen. Syrien reagierte und rief seinen diplomatischen Vertreter in Washington ebenfalls nach Hause.
Syrien habe Imad Mustapha zu „Konsultationen“ nach Damaskus zurückgerufen, sagte eine Sprecherin der syrischen Botschaft in den USA. Das US-Aussenministerium begründete hingegen den Abzug ihres Botschafter Robert Ford mit Sicherheitsbedenken.
Es habe „glaubhafte Bedrohungen“ der persönlichen Sicherheit Fords gegeben, hiess es. Wann der Botschafter nach Syrien zurückkehren werde, sei noch unklar. Dies sei davon abhängig, ob die syrische Führung weiter gegen ihn hetze und wie sich die Lage im Land gestalte.
Ford bot syrischer Führung die Stirn
Ford, der erst im Januar sein Amt antrat, bot der syrischen Führung bereits mehrfach die Stirn: So verärgerte er Anfang Juli die Regierung mit einer Reise in die Protesthochburg Hama.
Damit ignorierte er ein neues Verbot, das westlichen Diplomaten Reisen ausserhalb der Hauptstadt Damaskus untersagt. Wenige Tage später griffen Anhänger von Präsident Baschar al-Assad die US-Botschaft in Damaskus an.
Ende September versuchten Unterstützer Assads erneut, Ford zu attackieren. Die US-Regierung warf Damaskus vor, ihre Anhänger aufgestachelt zu haben, und sprach von einer Einschüchterungskampagne.
Seit Mitte März gehen in Syrien fast täglich Menschen gegen die Führung Assads auf die Strasse. Die Staatsmacht geht mit aller Härte gegen die Demonstranten vor. Nach UNO-Angaben kamen seit Beginn der Proteste mehr als 3000 Menschen ums Leben, die meisten von ihnen Zivilisten.