Die USA haben den Entscheid über den Bau einer umstrittenen Pipeline nach Kanada verschoben und prüfen nun mögliche alternative Strecken. Grund sind Sorgen um ein sensibles Ökosystem in der Region Sand Hills im US-Bundesstaat Nebraska.
Dort gebe es empfindliche Feuchtbiotope, vielerorts befinde sich der Grundwasserspiegel sehr nahe der Erdoberfläche, teilte das US-Aussenministerium am Donnerstag mit. Das Aussenministerium ist letztlich zuständig, weil die Pipeline eine Landesgrenze überquert.
Die ursprünglich für Ende dieses Jahres erwartete Entscheidung über den Bau der Leitung Keystone XL soll nun erst 2013 fallen – und damit nach den US-Präsidentschaftswahlen im November 2012.
Umweltschützer laufen seit langem Sturm gegen die geplante 2700 Kilometer lange Pipeline, die von der kanadischen Provinz Alberta bis an den Golf von Mexiko im Süden der USA führen soll.
Das Milliardenprojekt ist insbesondere deswegen umstritten, weil mit der Pipeline in Kanada aus Ölsand gewonnenes Öl transportiert werden soll. Diese Form der Ölgewinnung ist besonders energieaufwändig.
Umweltschützer begrüssten die Verschiebung einer Entscheidung als „grossen Erfolg für die Bewegung der Klimaschützer“ Sie warnten zugleich, die Pipeline dürfe niemals gebaut werden.