USA verstärken Raketenabwehr wegen Nordkorea und Iran

Die USA wollen ihre Raketenabwehr verstärken, um besser auf einen etwaigen nordkoreanischen oder iranischen Atomangriff vorbereitet zu sein. Pentagon-Chef Hagel sagte, dass bis Ende 2017 in den USA 14 zusätzliche bodengestützte Abwehrraketen stationiert werden.

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel kündigt die Verstärkung der Raketenabwehr an (Bild: sda)

Die USA wollen ihre Raketenabwehr verstärken, um besser auf einen etwaigen nordkoreanischen oder iranischen Atomangriff vorbereitet zu sein. Pentagon-Chef Hagel sagte, dass bis Ende 2017 in den USA 14 zusätzliche bodengestützte Abwehrraketen stationiert werden.

Ausserdem werde nach einer Vereinbarung mit Tokio ein zweites Radarsystem in Japan stationiert. Wie Chuck Hagel weiter sagte, haben die USA China über diese Schritte informiert. Der Pentagonchef erwähnte in diesem Zusammenhang ausdrücklich die zugespitzte Lage mit Nordkorea. In Alaska und Kalifornien haben die USA derzeit insgesamt 30 Abfangsysteme installiert.

Die US-Geheimdienste haben laut einem Bericht der Zeitung „New York Times“ vom Februar 2012 keine Beweise dafür, dass der Iran eine Atombombe bauen will. Der Iran ist im Gegensatz zu Nordkorea Mitglied des Atomwaffensperrvertrags. Mitglieder des Vertrags haben das Recht auf eine friedliche Nutzung der Atomenergie.

Die internationale Atomenergiebehörde (IAEA), die die Einhaltung des Abkommens prüft, verlangte Anfang März für die Experten der Organisation Zugang zur iranischen Militäranlage Parchin.

Die IAEA vermutet, dass in Parchin Experimente mit Zündern für Atomwaffen vorgenommen werden. Der Iran besteht hingegen darauf, dass es in der Anlage keine atomaren Aktivitäten gibt und die IAEA deshalb kein Recht auf eine Besichtigung hat.

Geringe Gefahr laut US-Geheimdiensten

Seit ihrem jüngsten Atomwaffentest Mitte Februar hat die nordkoreanische Führung um Machthaber Kim Jong Un den Ton deutlich verschärft. Angesichts neuer Sanktionen durch den UNO-Sicherheitsrat drohte Pjöngjang den USA mit einem atomaren Angriff.

Nach 2006 und 2009 war es der erste Atomtest unter dem neuen Machthaber Kim Jong Un, der Nordkorea seit dem Tod seines Vaters Kim Jong Il Ende 2011 mit eiserner Hand führt.

Die US-Geheimdienste schätzen die Gefahr eines atomaren Angriffs aus Nordkorea allerdings als gering ein. Das nordkoreanische Atomwaffenarsenal diene „der Abschreckung, dem internationalen Prestige und als diplomatisches Druckmittel“, sagte der Nationale Geheimdienstdirektor der USA, James Clapper, am Dienstag in seinem jährlichen Bericht an den Kongress.

Die nordkoreanische Führung um Kim Jong Un würde die Atomwaffen nur gegen US-Truppen und Verbündete einsetzen, wenn sie sich in ihrem Überleben bedroht sähe, heisst es in dem Bericht.

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